Bakterielle Atemwegsinfektionen - was Sie über Pertussis und Pneumokokken wissen sollten
Shownotes
Bakterielle Erreger stehen in der Erkältungssaison seltener im Rampenlicht als Viren – und doch können sie für bestimmte Personengruppen wie ältere Menschen, Säuglinge oder chronisch kranke Personen ein erhebliches Risiko darstellen.
In dieser Folge von Immunisiert gehen Mirjam und Tina gemeinsam mit dem Experten Dr. med. Kai-Michael Beeh der Frage nach, welche Rolle diese Erreger in unserem Alltag spielen und welche präventiven Maßnahmen zur Verfügung stehen.
Freuen Sie sich auf spannende Einblicke, überraschende Zusammenhänge – und einen besonderen Tipp, der Ihr Immunsystem auf ungeahnte Weise stärken kann.
Präsentiert von GSK.
Mehr Informationen gibt es unter www.impfakademie.de
NP-DE-ABX-AUDI-250004, NP-DE-ABX-WCNT-250028, August 2025
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00:00:04: Immunisiert, der Impfakademie-Podcast.
00:00:08: Hallo
00:00:08: und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Immunisiert, dem Impfakademie-Podcast.
00:00:15: Ihr kompakter und unterhaltsamer Begleiter rund um das Thema Impfen.
00:00:19: Ich bin Mirjam und ich moderiere sie auch heute wie gewohnt zusammen mit meiner Kollegin Tina durch die letzte Folge dieser Staffel.
00:00:27: Und ich glaube, wir sind uns einig, Tina, es ist mal wieder unglaublich, wie schnell die Zeit doch vergangen
00:00:32: ist.
00:00:33: Ja, das ging wirklich wieder viel zu schnell, aber damit wir gleich auf andere Gedanken kommen, haben wir heute noch einmal ein spannendes Thema für Sie vorbereitet.
00:00:41: Denn nachdem wir in den vergangenen Folgen eigentlich immer über Viren gesprochen haben, kümmern wir uns heute einmal um die bakteriellen Atemwegserreger.
00:00:49: Ganz besonders im Fokus Pneumokokken und Koichhusten.
00:00:53: Und einer, der sich in diesem Bereich besonders gut auskennt, ist heute bei uns zu Gast und steht uns mit seiner Expertise zur Seite.
00:00:59: Und das ist Privattozent Dr.
00:01:01: Kyle Michael B. aus Wien.
00:01:03: Er ist Pneumologe, war in Wiesbaden lange in eigenapneumologischer Praxis tätig und ist außerdem Gründer und Gesellschafter des INSAF-Instituts für Adenwegsforschung.
00:01:12: Daneben ist er auch Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen sowie eines Sachbuches mit dem Titel Die atemberaubende Welt der Lunge.
00:01:22: Herr Dr.
00:01:22: B, schön, dass Sie heute mit dabei sind.
00:01:25: Ja, hallo, ich freue mich auch ganz besonders auf diese Ausgabe.
00:01:28: Ja, klasse, Herr Dr.
00:01:29: B. Auch ich begrüße Sie natürlich ganz herzlich hierbei immunisiert.
00:01:33: Schön, dass Sie heute dabei sind und etwas Licht ins Dunkel bringen werden.
00:01:37: Und ich möchte auch nicht zu viel verraten, aber am Ende haben wir noch einen richtig guten Immunbooster-Tipp für unsere Zuhörerinnen vorbereitet, damit wir auch alle gut gerüstet in die kommende Erkältungssaison starten können.
00:01:50: Den können wir alle gut gebrauchen, aber nun erst einmal zu den bakteriellen Atemwegserregern.
00:01:56: Herr Dr.
00:01:57: B. Welche Atemwegsinfektionen sind es denn überhaupt, die von Bakterieneregern übertragen werden?
00:02:04: Das kommt ein bisschen auf die Infektion an.
00:02:06: Also unsere häufigsten Atemwegsinfektionen, das ist im Grunde genommen fängt bei der Nase und den Nasennebenhöhlen an, also die klassische Sinusitis, dann vor allen Dingen im Kindes- und Jugendalter die Mittelürenzündung, also die O-Titis-Media.
00:02:21: Und mein Fach, ich bin ja Pneumologe, der zwar den ganzen Atemweg mit versorgt, aber doch im Wesentlichen unterhalb des Kehlkopfes angesiedelt ist.
00:02:29: Also bei uns ist das die Brunschitis, die Akute, und dann natürlich als eine etwas komplikationsreichere und auch gefährliche Variante dann die Lungenentzündung, also die Pneumonie.
00:02:39: Und da finden sich unterschiedliche Gesellen, aber doch eigentlich auch so ein paar Schurken, die da konsistenten Rolle spielen.
00:02:47: Gerade bei sowohl der Othitis als auch der Sinusitis als auch der Pneumonie haben wir die Pneumokokken, also genau genommen Streptococcus.
00:02:55: Pneumonie heißt er.
00:02:57: Und dann haben wir andere Sachen, wie zum Beispiel Pertus ist, ist etwas, was momentan wieder sehr... präsent ist und auch sicherlich Aufmerksamkeit verdient.
00:03:09: und dann eine andere ganze Reihe von anderen Erregern, zum Beispiel Hämophilusinfluenza.
00:03:14: Weil Menschen mit Vorerkrankungen spielt ein Keim namens Moraxella Cateralis auch häufig noch eine Rolle bei diesen Infekten.
00:03:20: Aber so im Wesentlichen.
00:03:21: die Leitkeime sind tatsächlich Pneumokokken, Hämophilusinfluenzae und Pertusis für die oberen Atemwegserkrankung.
00:03:31: Und in der Ersten Folge haben wir gehört, dass bakterielle Erreger im Vergleich zu den Viren tatsächlich ganz jährig aktiv sind.
00:03:39: Können Sie einmal kurz erläutern, was hier der Grund ist und was hier vielleicht die bakteriellen Erreger im Vergleich zu den Viren auszeichnet?
00:03:47: Also die Aussage, die ist, sagen wir mal, zum großen Teil richtig.
00:03:51: Bakterielle Erreger sind ja das ganze Jahr aktiv, aber auch die haben eine gewisse Saisonalität.
00:03:58: Die ist nicht ganz so ausgeprägt bei den Viren.
00:04:00: Das liegt unter anderem daran, dass Bakterien gegenüber Umwelteinflüssen nicht ganz so empfindlich sind.
00:04:06: Es gibt beispielsweise Viren, die extrem auf ufraublich reagieren, die auf Trockenheit reagieren oder auf Luftfeuchtigkeitsänderungen.
00:04:13: Das ist bei vielen Bakterien nicht so.
00:04:15: Auch die Übertragungswege sind was eine andere.
00:04:17: Normal gucken beispielsweise, da spielt ja die Kolonisierung, also die Besiedlung unserer Flora mit dem Keim eine viel größere Rolle als beispielsweise Tröpfchen oder Schmierinfektionen.
00:04:27: Also das spielt eine Rolle.
00:04:29: Deswegen sind die ganzjährig aktiv, aber sie folgen trotzdem eine gewisse Saisonalität.
00:04:35: Dabei sind vor allem die Pneumokokken hauptsächlich auch im Winter anzutreffen, mehr oder im Herbst und Winter.
00:04:41: Was daran liegt, dass sie häufig durch Virusinfekte gebahnt werden.
00:04:44: Also die Vorarbeit leistet das Virus, gerade im Zusammenhang mit Influencer.
00:04:48: Und bei Pertus ist es beispielsweise so, dass wir in manchen Ländern und in manchen Jahren eine Häufung eher im Sommer sehen.
00:04:56: Warum das so?
00:04:56: ist, haben wir noch nicht ganz verstanden.
00:04:58: Aber es gibt diese Saisonalitäten, die es mehr oder weniger ausgeprägt, aber tatsächlich sind diese Erreger, sagen wir mal, unterschwellig mehr oder weniger im ganzen Jahr aktiv.
00:05:08: Und vielleicht noch eine Begrifflichkeit, die wir zu Beginn noch klären könnten.
00:05:11: Man hört immer wieder von der bakteriellen Superinfektion.
00:05:14: Was hat es denn grundsätzlich damit auf sich?
00:05:18: Das Super ist ein bisschen, hat nichts mit unserem umgangssprachlichen Super zu tun.
00:05:23: Super ist daran gar nichts, sondern das kommt einfach mit der Lateinischen oben drauf quasi.
00:05:28: Ja, die Bakterien, die lassen die Viren die Vorarbeit machen.
00:05:31: Das heißt, Viren, typische Atemwegs, Viren, die schädigen unsere Schleimhäute, die Abwehrsysteme, vor allem das sogenannte Atemwegsepithel.
00:05:38: Das ist die äußeste Zellschicht, die eigentlich unsere primäre Verteidigungslinie ist.
00:05:43: Und wenn das geschädigt ist, dann hat das ein Bakterium, was vielleicht normalerweise wie Pneumokokken relativ friedlich in unserer Schleimhaut nisten kann, hat es plötzlich einfacher da einzudringen und lässt den Boden vorbereiten.
00:05:57: Und das nennen wir dann eine bakterielle Superinfektion.
00:05:59: Ganz berühmt, berüchtig dafür ist eben zum Beispiel die Influenza, also das Influenza Virus, das bereitet dann bestimmten Bakterien den Boden und die können dann unter Umständen einer.
00:06:12: relativ schwierige und schwerwiegende Superinfektion, die dann bakteriell ist, auslösen.
00:06:18: Ja, nachdem wir jetzt dann so ein paar grundlegende Dinge geklärt haben rund um die bakteriellen Erreger, wollen wir einmal einen Blick in die Praxen werfen.
00:06:28: Sie haben schon gesagt, haben einige Atemwegserreger schon genannt und welche davon sind das jetzt aber denn, die in den Praxen ja am meisten Ärger machen, die Praxen am meisten beschäftigen und entsprechend natürlich auch sie am meisten beschäftigt haben in der Praxis.
00:06:41: Das ist eine extrem gute Frage, die im Grunde genommen einen sehr wunden Punkt trifft, weil wir da ganz große Wissenslücken haben, weil wir bei den meisten oberen Atemwegserkrankungen gar nicht testen.
00:06:53: Und wir machen auch schon gar keine bakterielle Erreger-Testung.
00:06:57: Wir haben ja im Zuge der Covid-Pandemie tatsächlich ein bisschen angefangen, mehr zu testen.
00:07:03: Da haben sich eben bestimmte Schnelltests und andere Tests auch etabliert, die wir dann in der Praxis jetzt auch machen, gerade bei Viruserkrankungen.
00:07:10: Also typisch RSV.
00:07:12: Covid natürlich Influencer wird viel getestet.
00:07:14: Bei den Bakterien wird eigentlich ganz wenig getestet.
00:07:17: Da fliegen wir unter dem Radar.
00:07:19: Insofern sind wir... Nicht ganz ahnungslos, weil es gibt natürlich Zahlen, die das erfassen, gerade bei bestimmten Erreger, die zum Beispiel meldepflichtig sind.
00:07:27: Da ist jetzt zum Beispiel Liegendaten vor für Pertussis, wo wir seit der Meldepflicht sehen, dass die Zahlen ansteigen.
00:07:35: Wir hatten im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:07:58: Stand jetzt Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Juli, Da sind es so im Jahr etwa fünf bis acht tausend.
00:08:12: Das variiert auch.
00:08:14: Aber das ist natürlich eine riesige Dunkelziffer von Fällen, wo wir das gar nicht testen.
00:08:19: Das wird dann einfach nur diagnostiziert als Bronchitis, Sinusitis.
00:08:23: Und von da können wir bei vielen Dingen tatsächlich nur schätzen, gerade auch in Jahren, wo es besonders schlecht läuft.
00:08:30: Wenn eben nicht getestet wird, wissen wir gar nicht so richtig, warum es besonders schlecht läuft oder besonders intensiv.
00:08:35: Und da ist sicherlich ein großer Bedarf, um das noch einfacher zu machen und auch bessere Daten zusammen.
00:08:41: Dann lassen Sie uns doch mal die genannten Erreger einmal genauer anschauen.
00:08:45: Beginnen wir einmal mit Pertussis, dem Erreger für den Keuchhussten.
00:08:50: Was ist denn so ein klassischer Verlauf einer Pertussis-Infektion?
00:08:54: Ja, vielleicht auch.
00:08:55: wer ist besonders betroffen, von schweren Verläufen, wer ist dann ein besonders hohen Risiko ausgesetzt, wirklich auch Komplikationen zu erleiden.
00:09:03: Ja, das fängt leider bei dem Begriff klassischer Verlauf, fangen die Probleme schon an.
00:09:07: Also wir lernen alle auf der Universität und dann später in der Ausbildung so die klassischen Phasen.
00:09:14: also mit diesem Protromahl-Stadium und dann fängt der Schlimm, also erst dieses Erkältungs-Stadium, das ist also das Stadium Katerale, damit geht es los, es ist wie eine Erkältung, das dauert in der Regel sieben bis zehn Tage und dann kommt diese furchtbare Hustenphase, das Stadium Konvulsivum, was so heißt, weil eben die Leute quasi bis zum Erbrechen dabei husten können, das dauert dann nochmal so sieben bis vierzehn Tage, manchmal auch länger, da geht der Husten sehr, sehr lange und dann flaut es langsam ab, das ist dieses Dekrementi-Stadium.
00:09:45: Das Problem ist aber, dass wir in der Praxis diesen Verlauf eigentlich praktisch gar nicht mehr sehen.
00:09:52: Das ist also eine klassische Verlaufsform eher historisch beim Ungeimpften und auch bei den Saumal noch gar nicht exponiert den Säuglingen.
00:10:02: Da ist es so, auch da verläuft das häufig anders.
00:10:04: Also die haben zum Beispiel Atemaussetzer, die können andere Symptome haben, die gar nicht so typisch sind.
00:10:09: Also man muss eigentlich sagen, der atypische Verlauf ist eher der typische Verlauf mittlerweile.
00:10:14: Und bei den Erwachsenen, insbesondere solche, die vielleicht mal eine Grundimpfung bekommen haben, ist es häufig so, das ist von einer Erkältung kaum zu unterscheiden.
00:10:22: Und wenn es kompliziert wird, dann... kann es eine Lungenentzündung werden, die aber dann häufig auch nicht als pertusses Lungenentzündung diagnostiziert wird, weil es einfach niemand so richtig auf dem Schirm hat.
00:10:34: Oder Sie haben die Komplikation im Erwachsenenbereich chronischer Husten.
00:10:38: Und auch da müssen wir die Literatur bedienen und uns fragen, wie häufig ist das eigentlich, aber tatsächlich gibt es Hinweise, dass bis zu zehn bis zwanzig Prozent aller Menschen, die einen Anhaltende, dauernden Husten, über acht Wochen Dauer haben tatsächlich das im Zusammenhang mit einer Pertussisinfektion ist, wird aber auch häufig einfach übersehen.
00:10:55: Also da ist unser großes Problem, wir sind so geprägt auf diesem typischen Krankheitsverlauf, den es so aber in den Praxen häufig gar nicht mehr gibt und deswegen wird Pertussis eben wahnsinnig häufig übersehen und wir haben eine wahrscheinlich doch sehr hohe Dunkelziffer.
00:11:14: Keuch-Husten trägt nicht umsonst den Spitznamen Hundert Tage Husten.
00:11:19: Erwachsene husten im Schnitt fast zwei Monate am Stück und manche sogar ein halbes Jahr.
00:11:24: Stellen Sie sich vor, sie husten länger, als eine Netflix-Staffel neue Folgen rausbringt und das nur wegen eines einzigen Bakteriums.
00:11:32: Verantwortlich dafür ist das sogenannte Pertussistoxin, welches uns auch noch zu schaffen macht, wenn das Bakterium selbst schon längst verschwunden ist.
00:11:45: Das gute hier ist aber jetzt natürlich, dass es die Impfungen gibt gegen Patrusis.
00:11:49: und können Sie einmal kurz zusammenfassen, was die Impfempfehlungen oder für wen die STIKO aktuell die Impfung empfiehlt und für welche Risikogruppen eben auch im Speziellen.
00:11:59: Ja, das ist im Alters abhängig und auch in Teilweise etwas integrationsabhängig.
00:12:05: Also natürlich haben wir eine generelle Standardimpfungsempfehlung für Säuglinge und Kleinkinder.
00:12:11: Also in dem Alter beginnt quasi die Grundimmunisierung und dann die Auffrischung.
00:12:15: Und dann, das ist jetzt eher mein Bereich, also für den Erwachsenenbereich, bis dann sollten wir ja eigentlich dann eine Grund- und Aufrischungs-, also die Immunisierung mehr oder weniger erst mal abgeschlossen sein.
00:12:26: Und dann gibt es die Empfehlung bei Erwachsenen über achtzehn Jahren, dass sie einmal nach zehn Jahren eine Aufrischung bekommen.
00:12:36: Und zwar sollte man das üblicherweise machen, weil ja per Tus ist als Mono-Impfstoff nicht verfügbar ist, in Kombinationen mit einer Tetanus-, Querstrich-Difterie-Aufrischung.
00:12:47: Und das war es, sagen wir, für die Mehrzahl der Bevölkerung schon.
00:12:51: Ausnahmen sind dann noch schwangere.
00:12:53: Hier wird empfohlen, in jeder Schwangerschaft tatsächlich einmal nachzuimpfen, aufzufrischen.
00:12:58: Warum das so ist, besprechen wir gleich.
00:13:00: Thema Nestschutz.
00:13:02: Oder es gibt dann noch die Empfehlung für bestimmte Kontaktpersonen, wobei sich hier die Empfehlung insbesondere auf die Weitergabe des Keims bezieht und nicht so sehr auf den Eigenschutz.
00:13:14: Also es gibt die Empfehlung für Erwachsene beispielsweise, die mit Neugeboren in Kontakt sind oder die mit vulnerablen Personen in Kontakt sind, dass die dann eine Auffrischung bekommen auch mehrmals, also nicht nur einmal nach zehn Jahren, sondern mehrmals nach einem weiteren Ablauf von zehn Jahren.
00:13:34: Das ist durchaus umstritten, weil wir eben wissen, dass die Pertosis-Impfung bzw.
00:13:41: der Impfschutz eben nur temporär ist.
00:13:43: Und gerade bei Risikopatientinnen und Patienten mit Grunderkrankungen, es möglicherweise nicht ausreicht, wenn man dann nur einmal nach zehn Jahren gemeinsam mit Hätternuss aufricht.
00:13:56: Und da ist möglicherweise auch noch ein bisschen Reformbedarf.
00:13:59: Sie haben schon gesagt, die Schwangeren sollten auch eine Pertussisimpfung bekommen.
00:14:07: Hier ist es aber jetzt eben nicht zum Schutz der Schwangeren, wie es zum Beispiel ja bei der Influencerimpfung ist, sondern zum Schutz des Säuglings.
00:14:14: Und Sie haben eben schon das Prinzip des Nestschutzes erwähnt.
00:14:16: Können Sie das noch einmal erläutern?
00:14:19: Also wir wissen, dass Pertussis ja besonders gefährlich ist bei Neugeboren, Säuglingen und dann wieder bei den sehr älteren.
00:14:26: Patientinnen und Patienten.
00:14:27: Und woran liegt das?
00:14:28: Es liegt daran, dass Neugebore natürlich völlig immunologisch mehr oder weniger naiv auf die Welt kommen und noch keinen eigenen Immunschutz aufgebaut haben.
00:14:36: Aber die Natur hat vorgesorgt.
00:14:38: Das heißt, die Säuglinge werden in der Regel durch Antikörper der Mutter, die über die Plazente, also die Mutterkuchen, in das Neugeborene übergehen, werden die erst mal versorgt.
00:14:48: Und dieser sogenannte Nestschutz, der hält in der Regel ein paar Wochen bis Monate an.
00:14:53: Dann wird es aber ein bisschen heikel.
00:14:55: Deswegen sehen wir bei manchen Neugeboren ja nicht nur bei Pertussis, sondern beispielsweise auch bei RSV, dass die besonders gefährdet sind, schwere Verläufe zu entwickeln, die eben auch lebensbedrohlich sein können.
00:15:07: Also der Sinn der Sache ist, eine Schwangere wird geimpft, entwickelt Antikörper, gibt diese Antikörper in ausreichend der Menge.
00:15:13: Es reicht eben nicht, wenn die Impfung da irgendwie zehn, fünfzehn Jahre her war bei der Schwangerin, dann sind die Antikörperspiegel nicht hoch genug, sondern man muss dann nachimpfen in der Schwangerschaft und die Antikörper sind dann in ausreichender Menge auch so, dass sie auf das Kind übergehen.
00:15:28: Und dann ist das Kind in gewisser Weise auch in den ersten Lebenswochen, wo es besonders gefährlich ist, geschützt.
00:15:34: Das ist der Sinn oder Zweck von diesem Begriff Nestschutz.
00:15:38: Dann an der Stelle schon mal vielen Dank für die vielen Informationen rund um Pertussis und ich würde dann einmal übergehen zu den Pneumokokken.
00:15:45: Auch die waren vorhin schon kurz Thema.
00:15:48: Auch hier vielleicht erstmal die Frage, wie verläuft eine Pneumokokken-Infektion denn klassischerweise, ich nehme das Wort wieder und bin gespannt, ob es hier einen klassischeren Verlauf gibt.
00:15:58: und auch hier die Frage, wer ist denn besonders von schweren Verläufen betroffen?
00:16:03: Also hier gibt es tatsächlich so was wie klassische Verläufe, es ist eher ein Spektrum von Erkrankungen, aber die Erkrankungen sind meistens doch sehr typisch.
00:16:09: Das Spektrum reicht eben von eher harmlosen Dingen wie eine Midlo-Einzündung, die gerade im Kindesalter häufig auch selbst limitierend ist, gar nicht auch nicht immer unbedingt behandelt werden muss, mit Antibiotika beispielsweise.
00:16:21: ist sehr häufig.
00:16:22: Wir gehen davon aus, wir haben sicherlich keine genauen Zahlen, aber wahrscheinlich eine Millionenfälle Mitteläuernzündung im Jahr.
00:16:29: Und von denen sind, naja, so schätzungsweise über einen Daumen vielleicht zehn, fünfzehn Prozent, nicht normal Kokken verursacht.
00:16:35: Dann haben wir die zweite im oberen Atemweg, die Sinusitis.
00:16:38: In der Regel auch.
00:16:39: Die Akute ist eine Viruserkrankung, aber man schätzt etwa zwanzig Prozent Bakteriell.
00:16:45: Und davon vielleicht die Hälfte Pneumokokken genauer zahlen.
00:16:48: Hat man nicht, also substanziell, bei der Häufigkeit der Erkrankung.
00:16:51: Das sind in der Regel Erkrankungen, die typische Symptome machen, Fieber, Schnupfen, Druckschmerz, Kopfschmerz.
00:16:59: Und bei der Utitis-Media haben sie den typischen Ohrschmerz.
00:17:01: Sie können diese Ohrgeräusche haben, Schluckbeschwerden und eben bis hin zu Hörstörung.
00:17:06: Also das ist eigentlich relativ eindeutig.
00:17:09: Und dann haben wir als, dann letztlich die Häufigste und schwerste, zumindest eine Kombination mit der Häufigkeit, relevanteste Komplikation, das ist die Lungenentzündung, die Pneumonie.
00:17:22: Da breitet sich also so ein Erreger in die unteren Atemwege auf, infiziert die Lungenbläschen und es kommt eben dann zu einer Immunreaktion und die dazu führt, dass das Lungengewebe entzündet, anschwillt und nicht mehr richtig dieses Blutmesserhaustoff versorgen kann.
00:17:36: Und dann haben wir die Lunge aber als letzte Barriere.
00:17:40: Wenn sie dann überschritten wird, dann sprechen wir von einer invasiven Pneumokokkenerkrankung.
00:17:45: Das ist das lebensgefährlichste.
00:17:46: Das heißt, da tritt Erreger in den Blutkreis über und wir kriegen typische Zeichen an der Blutvergiftung mit hohen Fieberorganen ausfällen.
00:17:55: Das kann dann auch bis zu Blutungskomplikationen führen und eben als Komplikation eine Infektion des Gehirns bzw.
00:18:02: der Hirn heute.
00:18:03: dass eben dann als Pneumokokken Meningitis.
00:18:06: Und das ist die schwerste Form, also diese invasiven Form, die haben eine sehr hohe Sterblichkeit trotz antibiotischer Therapie.
00:18:13: Also das ist so das Spektrum der Pneumokokkenerkrankung von eben eher leicht und selbst limitierend bis hin zu lebensbedrohlich.
00:18:23: Und jetzt gibt es natürlich auch hier wieder Personengruppen, die an einem besonders hohen Risiko vor allem für die Komplikationen auch ausgesetzt sind, vielleicht können wir die nochmal kurz durchgehen und vielleicht können sie dann auch in dem Zuge direkt mit zusammenfassen, was die STIKO für die jeweiligen Patientengruppen empfiehlt.
00:18:43: Also auch hier sehen wir wieder zwei Gipfel an Komplikationen, einmal bei den ganz Jungen und einmal bei den Älteren, also älteren Sprich über sechzig Jahre mit Begleiterkrankungen.
00:18:53: Die haben eben häufiger Komplikationen.
00:18:56: Das heißt häufiger Lungenentzündung, aber häufig invasive Erkrankungen.
00:19:00: Erfreulicherweise in unseren Breiten ist eben aufgrund der Pneumokokon-Impfungen gerade im Kindesalter doch die Häufigkeit von solchen schweren Komplikationen deutlich zurückgegangen.
00:19:09: Im Erwachsenenalter, gerade im höheren Erwachsenenalter sehen wir aber auch aufgrund der sogenannten Immunsenessenz, das heißt das etwas nachlassenden Immunsystems im Alter, immer noch substanziell viele schwere, insbesondere Lungenentzündungen, die dann eben auch in einem substanziellen Fall, also man geht davon aus, wenn eine Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen wird, dass bis zu fünfzehn Prozent daran versterben.
00:19:34: Das ist nicht immer Pneumokokus, aber eine der Hauptursachen dafür ist dann tatsächlich die invasive oder die lebensgefährliche Pneumonie oder die invasive Pneumonie als Komplikation.
00:19:45: Und ansonsten sind sie so in einem Lebensalter von zwanzig bis sechzig sind sie einigermaßen gefeit von den Pneumokokken.
00:19:52: Davor sollte man aber gerade gesagt ein Kleinkindesalter unter fünf und bei den älteren über sechzig.
00:19:58: Da steigt das Risiko eben deutlich an und deswegen empfehlen wir da eben auch.
00:20:04: entsprechend zu impfen, um gerade und insbesondere die invasiven Pneumokroken erkrankt.
00:20:11: Und da ist die Impfung besonders gut.
00:20:13: Sie ist auch wirksam, zumindest die Neuren.
00:20:15: Sie ist wirksam für die Pneumonie, insbesondere bei Menschen mit Begleiterkrankung.
00:20:20: Das ist ja was, was in meinem.
00:20:22: Fachgebiet natürlich sehr wichtig ist, denn Pneumokroken machen nicht nur Lungenentzündungen, sondern können beispielsweise auch bei Asthmatikern oder COPD-Patienten eine sogenannte Exerzabation auslösen.
00:20:33: Also eine Verschlechterung der Grunderkrankung bis hin zum akuten Asthma oder COPD-Anfall, die durch diese Entzündung ausgelöst wird durch den Erreger.
00:20:43: Und das können wir bei diesen chronisch Erkrankten auch reduzieren und vermeiden.
00:20:48: Deswegen ist es hier besonders wichtig auf eine Impfung hinzuweisen.
00:20:52: Also wir haben im Grunde genommen dann entsprechend die Empfehlung, eine Standard-Impfung bei Kleinkindern und dann auch bei Säuglingen.
00:21:03: Das ist ein Schema mit einem sogenannten Conjugat-Impfstoff.
00:21:09: Wir unterscheiden, es gibt zwei Sorten von Impfstoffe.
00:21:12: Die sogenannten Polysaharit-Impfstoffe, das sind die älteren.
00:21:16: Die findet man in der Literatur, das ist PSV oder PPSV.
00:21:21: Und dann gibt es die PCV, das sind die Konjugat-Impfstoffe.
00:21:24: Die Konjugat-Impfstoffe sind wirksamer, was die Immunantwort betrifft und können auch schon bei kleinst Kindern, also unter zwei Jahren, eingesetzt werden.
00:21:32: Deswegen ist die Standardimpfung hier, ist eine Mehrmalsimpfung und Grundimmunisierung mit einem Konjugat-Impfstoff.
00:21:40: Und dann, wenn sie ins höhere Erwachsenenalter gehen, also über, über achtzehnjährigen, da mittlerweile ist das Schema relativ einfach.
00:21:49: Da haben wir nämlich seit einiger Zeit die wirksameren Conjugard-Impfstoffe für eine sehr breite Anzahl an Pneumokokentypen.
00:21:59: Also die Zahl, die dahinter der Impfstoffe immer steht, die sagt, wie viele Serotypen da abgedeckt werden.
00:22:03: Die Pneumokokten haben verschiedene Serotypen und es ist wichtig, mit der Impfung möglichst viele abzudecken.
00:22:08: Momentan ist der Standard eine sogenannte PCV-Zwanzig für über-achzehnjährige.
00:22:13: Bei über-achzehnjährigen Vorsicht gilt nicht für jeden.
00:22:17: über achtzehnjährige nur, wenn bestimmte Begleiterkrankungen vorliegen.
00:22:21: Die sollten PCV-Zwanzig bekommen.
00:22:23: Also, sie haben ein Asthma.
00:22:25: Sie haben eine Immunsubression.
00:22:27: Sie haben eine andere chronische Erkrankung.
00:22:30: Ansonsten gilt für alle über Sechzigjährigen eine Standardempfehlung.
00:22:35: Also alle über Sechzigjährigen können sich einmalig mit PCV-Zwanzig impfen lassen.
00:22:41: Und um das Ganze noch etwas verwirrter zu machen, haben wir jetzt gerade, ich glaube, es ist ganz frisch, vor ein paar Wochen noch eine Zulassung bekommen in den USA und Europa für einen PCV-Volta, also der hat einen Serotyp mehr, ob das jetzt den Breifett macht, das weiß ich nicht, aber der ist natürlich momentan noch nicht Teil der Empfehlung.
00:23:00: Also nochmal für Erwachsene gilt Standardimpfung über sechzig, jeder kann sich impfen lassen.
00:23:08: Gerade er sollte sich impfen lassen, wenn er über sechzig ist und Begleiterkrankungen hat.
00:23:12: Und wenn sie chronische Erkrankungen haben, dann dürfen sie auch über achtzehn sich mit PCV-zwanzig impfen lassen, einmalig.
00:23:19: Und das schützt vor, wenn sie über achtzehn sind mit Begleiterkrankungen.
00:23:23: Das schützt vor invasiver Pneumokokkenerkrankung und auch vor Pneumonie.
00:23:30: Ja, vielen Dank für die Zusammenfassung.
00:23:32: Das ist tatsächlich ein sehr komplexes Thema, vielleicht ein kleiner Service-Hinweis an der Stelle.
00:23:37: Das RKI hat auf der Webseite auch ein ganz tolles Faktenblatt zur Pneumokokken-Impfung.
00:23:42: Da finden Sie das alles auch noch mal wunderbar zusammengefasst.
00:23:46: Kann ich nur empfehlen, da mal nachzuschauen.
00:23:53: Im neunzehnten Jahrhundert behandelte man Keuchhus nicht mit Antibiotika, sondern mit Opium, Whiskey oder, und das ist kein Scherz, Quecksilberpräparaten.
00:24:03: Das hatte vielleicht eine beruhigende Wirkung.
00:24:06: Heute wissen wir aber, das ist nicht nur giftig und gefährlich, sondern auch völlig nutzlos gegen Bordertellerpertosis.
00:24:13: Gut also, dass es mittlerweile eine Impfung gibt.
00:24:19: Ich würde dann gerne noch einmal weitergehen zu einem weiteren Vertreter der bakteriellen Erkrankungen und zwar HIP.
00:24:25: Das ist tatsächlich ein Erreger, der gerade auch vor kurzem ein bisschen Aufsehen gemacht hat mit einigen Fällen in Hamburg oder einer erhöhten Fallzahl in Hamburg.
00:24:35: Können Sie noch kurz was dazu sagen?
00:24:37: Das ist natürlich ein pediatrisches Thema, vor allem wenn es um die Impfung geht, aber vielleicht einfach nur kurz auch mal da zusammenfassen, was die STIKO hier empfiehlt.
00:24:48: was auch hier vielleicht das Problem an diesem Erreger ist.
00:24:52: Also HIP steht für Hämophilus Influenzae und da gibt es auch wieder verschiedene Subtypen und das ist der Subtyp B. Der Subtyp B ist quasi der Delingen, der der am bösartigsten ist, der macht Lungenentzündungen, der macht Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen etc.
00:25:09: und insbesondere auch wieder bei Kleinstkindern und Säuglingen, die noch keinen ausreinen Immunschutz haben.
00:25:15: Deswegen spielt sich das fast ausschließlich im pädiatischen Bereich ab und die Impfungen und die Impf- Zielen auf Säugchen, Kleinkinder und der Regel wird hier bis zum vierten oder fünften Lebensjahr, dass im Rahmen der Standardimpfung, also in Kombination mit den beispielsweise sechsfach Impfstoffen, da ist HIP mit enthalten.
00:25:34: Da wird das im Grunde genommen als Grund und dann Aufrichtung abgeschlossen.
00:25:39: Das ist in der Regel bis zum Schulalter.
00:25:42: Erledigt.
00:25:43: bei uns immer wachsen alter haben wir allerdings zunehmend das problem.
00:25:46: nicht unbedingt den hip aber ein enge verwandten von ihm auch hemoflus influencer der sogenannte non typable also der nicht typisierbare Der macht tatsächlich auch bei Menschen mit Vorerkrankungen, beispielsweise COPD, aber auch anderen Atemwegs- oder anderen Grunderkrankungen, kann er Lungenentzündungen auslösen.
00:26:04: Oder er kann, wir hatten es bereits erwähnt, Exerzerpationen, insbesondere COPD auslösen.
00:26:10: Für den gibt es keinen Impfstoff, da suchen wir noch, aber dieser non-typalhemophilis Influencer, der ist etwa ein Keim, der mir jetzt im Erwachsenenalter ein bisschen mehr Probleme macht.
00:26:21: Ganz klar, der bösartige Geselle ist HIP, aber den haben vorzugsweise die Pediathe unter ihrer Kontrolle.
00:26:28: Damit habe ich nicht so viele Berührungen.
00:26:31: Ja, und damit haben wir jetzt auch die Impfpräventable im bakteriellen Atemwegserreger einmal abgearbeitet sozusagen.
00:26:40: Vielleicht zuletzt noch ein Blick darauf, wie denn diese Impfungen auch angenommen werden in Deutschland.
00:26:46: Wie sehen denn die aktuellen Impfquoten aus?
00:26:49: und können Sie das vielleicht auch mal Kurz einordnen für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer?
00:26:53: besteht hier noch großer Nachholbedarf oder wird das schon ganz gut angenommen.
00:26:58: Also ich glaube, da muss man sehr unterscheiden.
00:27:00: Ich spreche jetzt für den Erwachsenenbereich.
00:27:02: Ich glaube, im pediatrischen Bereich läuft das relativ gut aufgrund unserer Strukturierung mit den U-Untersuchungen, wo ja die Impfungen in der Regel angeschlossen sind.
00:27:12: Das zeigen auch die Impfkosten.
00:27:13: Ich sage in einem Beispiel, per Tus ist es in der Regel so, wenn sie eingeschulte Kinder anschauen, dann sind die in der Regel über neunzig Prozent geimpft.
00:27:23: Was vielleicht noch nicht... hundertprozent optimal ist, aber das ist schon eine sehr hohe Impfquote.
00:27:29: Und das zieht sich eigentlich durch die gesamten, sagen wir mal, pädiatrischen Grundimmunisierung.
00:27:34: Und dann wird es offensichtlich kompliziert.
00:27:38: Oder es wird einfach so, dann wird es vernachlässigt.
00:27:40: Also sobald man als Erwachsener dann aus der Betreuung des Kinderarztes weg ist, dann hat man ja glücklicherweise in der Regel eine sehr lange Lebenszeit, wo man mit Ärzten nicht viel zu tun hat.
00:27:51: Das soll ja auch gut, das soll auch so sein.
00:27:54: Jedenfalls die meisten haben das Glück, dass sie nicht viel mit Ärzten zu tun haben.
00:27:58: Und dann schleicht sich doch eine Mischung aus, sagen wir mal, gar nicht mehr wissen.
00:28:04: Und auch, was ich schon bekommen habe, gar nicht mehr wissen, was ist da eigentlich notwendig an Aufbrischung und auch gar nicht mehr wissen, was ist für mich eigentlich notwendig und sinnvoll.
00:28:15: Und dann wird das im Grunde noch häufig vergessen.
00:28:17: Und entsprechend sind die Impfquoten sehr, sehr, sehr schlecht.
00:28:21: Fatalerweise sind sie auch dann, wenn beispielsweise die Patienten, Patienten älter werden oder chronische Grunderkrankungen kommen, dann gibt es trotzdem keinen rasanten Anstieg der Impfquoten.
00:28:32: Also wir sehen immer noch gerade im Bereich COPD erst mal, sie erschrecken die Impfquoten, Pneumokokken, Auch Pertussis nimmt in der Regel trotz dieser Empfehlung mit Tetanus, nimmt auf unter fünfzig Prozent ab.
00:28:47: Und das ist natürlich schon problematisch.
00:28:49: Aber das liegt ein bisschen einfach daran, dass wir diesen großen Bruch haben.
00:28:53: Nach der gut organisierten pädiatrischen Versorgung, dann im Erwachsenenbereich, wo das Thema dann häufig einfach ein bisschen untergeht und für den Einzelnen manchmal einfach ein bisschen zu verwirrend wird.
00:29:03: Also da kann sicherlich viel dran gearbeitet werden.
00:29:07: Das trifft ja auch nicht nur bakterielle Erreger, sondern... wie auch die Influencer, Impfquoten beispielsweise bei COPD, wo ich das teilweise auch nicht nachvollziehen kann, weil Influencer nach Ausgewachsenen bei einem COPD-Patienten, die kann eben unter Umständen tödlich verlaufen.
00:29:21: und sie sehen trotzdem, Impfquoten, die sind teilweise manchen Jahren, vierzig, fünfzig Prozent manchmal sogar drunter, selbst bei Hochrisikogruppen.
00:29:29: Das ist natürlich nicht optimal und da ist ein großes Defizit da.
00:29:35: Also noch viel Luft nach oben, was das angeht.
00:29:39: Gibt es denn etwas, was Sie jetzt zum Ende des Gesprächs den Zuhörerinnen und Zuhörern noch mitgeben möchten?
00:29:44: zum Thema bakterielle Atemwegserreger?
00:29:48: Ja, gerade in Bezug auf die Prävention, ich bin ja ein großer Fan von, wie sagt man so schön, ich bin ein großer Fan von assistierter Selbstverantwortung.
00:29:56: Also zunächst mal ist er, jeder Mensch ist für seine Gesundheit in gewisser Weise selber verantwortlich.
00:30:03: Und deswegen ist es auch an meinen Anliegen, an meinen Aufruf, dass jeder sich um diese Dinge auch selbst kümmern sollte in gewisser Weise.
00:30:11: Ich erkenne aber auf der anderen Seite auch an, dass es sehr, sehr, sehr komplex sein kann.
00:30:15: Also auch ich habe mit bestimmten, Sie haben es ja selber gemerkt, ich habe ja jetzt zwei, drei mal auch gesagt, na ja, das machen die Pintkinderärzte, muss ich mich nicht drum kümmern.
00:30:24: Da habe ich natürlich auch jetzt wenig Erfahrung und habe manche Dinge jetzt auch nicht unbedingt sofort auf der Pfanne, wenn da jemand vor mir sitzt und ich sage, du musst diesen, diesen das machen.
00:30:34: Es ist sehr komplex, auch wenn man die RKI-Empfehlungsplätze anschaut, das ist manchmal sehr verwirrend diese Tabellen.
00:30:40: Da braucht man natürlich einen Lotsen.
00:30:42: Dieser Lotus sollte idealerweise der Hausarzt sein.
00:30:44: Aber man sollte schon initiativ mal schauen, was habe ich eigentlich?
00:30:50: Wie ist mein Impfstatus?
00:30:51: Was gibt es dafür unterlagen?
00:30:52: Und was brauche ich?
00:30:54: Ich vergleiche das immer mit Versicherung.
00:30:57: Das ist quasi komplett analog.
00:30:59: Da geht es uns allen genauso.
00:31:02: Unendlich viele Versicherungen.
00:31:04: Und jeder hat das Gefühl, ich bin entweder unter oder überversichert, aber im Grunde meines Herzens habe ich nicht die geringste Ahnung.
00:31:11: Brauche ich diese Versicherung?
00:31:13: Ist die gut für mich?
00:31:14: Und welche brauche ich?
00:31:15: Welche habe ich vielleicht vergessen?
00:31:16: Und bei den Impfungen ist es genauso.
00:31:18: Es gibt sehr viele.
00:31:19: Nicht jeder braucht alles, aber es gibt eben ein paar, die sind unverzichtbar.
00:31:23: Man sollte wenigstens irgendwie eine Ahnung haben davon, was habe ich eigentlich.
00:31:27: Und das mal... auf den neuesten Stand bringen und sich dann auch mal beraten lassen vom Hausarzt und sagen, kann ich hier vielleicht die ein oder andere im Flügel noch schließen?
00:31:37: Gerade wenn man dann älter wird und vielleicht dann auch chronisch krank ist, dann ist es eine ganz wichtige Sache.
00:31:41: Also eigene Initiative, eigen Verantwortung dann mit Assistenz und Lotsenfunktionen idealerweise durch den Hausarzt.
00:31:49: Das ist mein Tipp.
00:31:51: Ja, vielen Dank Herr Dr.
00:31:53: B. für die vielen wertvollen Insights in die Welt der bakteriellen Atemwegserkrankungen.
00:31:59: Ja, danke, ich habe sie dann, hat Spaß gemacht.
00:32:02: Und jetzt, liebe Miriam, wollen wir natürlich alle noch deinen angekündigten Immunbooster-Tipp hören.
00:32:07: Was hat es denn damit auf sich?
00:32:09: Ja, den verrate ich natürlich noch sehr gerne, Tina.
00:32:12: Das Stichwort an dieser Stelle, das heißt Gardening.
00:32:16: Ein Forscher-Team aus Finnland hat nämlich kürzlich nachgewiesen, dass Gärtnern einen positiven Einfluss auf das Immunsystem hat.
00:32:23: Der Kontakt mit den Mikroorganismen im Erdboden, der stärkt das Immunsystem und reduziert zusätzlich das Risiko von immunvermittelten Erkrankungen.
00:32:31: Und die beste Nachricht für alle Stadtbewohner, die vielleicht keinen Garten haben, das Ganze funktioniert auch mit Indoor Gardening.
00:32:38: In der Studie haben die Teilnehmer nämlich während der Wintersaison ausschließlich in Innenräumen essbare Pflanzen angebaut.
00:32:45: Also ich würde mal sagen, ab ins nächste Gartencenter, denn wer im kommenden Herbst oder auch Winter seine Outdoor oder Indoor-Gemüsepflanzen pflegt, der unterstützt und stärkt sein Immunsystem gleich doppelt.
00:32:58: Ja und mit diesem Immunbooster-Tipp verabschieden wir uns für heute von Ihnen.
00:33:02: Das war wieder eine spannende und sehr aufschlussreiche Staffel mit vielen interessanten Themen rund um Atemwegserreger.
00:33:09: Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei allen Experten bedanken, die bei uns zu Gast waren und natürlich auch bei Ihnen allen fürs Zuhören.
00:33:17: Wir hoffen, dass Sie auch bei der nächsten Staffel wieder mit dabei sind.
00:33:20: Abonnieren Sie immunisiert, um den Start der neuen Staffel nicht zu verpassen.
00:33:24: und natürlich freuen wir uns auch, wie immer, wenn Ihnen der Podcast gefällt.
00:33:28: und sie uns fünf Sterne hinterlassen.
00:33:30: Also, wir freuen uns auf Wald!
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